Motorkühleinheit austauschen

Motorkühler wechseln
Auch wenn das Austauschen des Motorkühlers nicht zu den einfachsten Aufgaben gehört, so ist sie doch mit ein wenig Planung realisierbar.

Vorbereitung
Wichtig für eine sichere Reparatur ist ein fester Stand. Besitzer von kleinen Auffahrrampen sind hier klar im Vorteil. Wer nur einen wackeligen Wagenheber besitzt, der sollte sich wenigstens ein paar Unterstellböcke besorgen, damit auch unter dem Fahrzeug angstfrei gearbeitet werden kann. Besteht die Möglichkeit, dass eine Mietwerkstatt in der Nähe ist, dann wäre das sicher eine Überlegung wert, stellt aber keine Grundvoraussetzung dar. Um den Untergrund zu schützen, wird eine Folie oder eine große Pappe benötigt, da sich so lästige Flecken vermeiden lassen. Weiterhin muss eine flache Wanne oder Schüssel vorhanden sein, in der möglichst 8 bis 10 Liter Flüssigkeit Platz finden. Ein paar Schraubendreher, eine Wasserpumpenzange und ein Steckschlüsselkasten reichen meistens völlig aus. Bezüglich der Kühlflüssigkeit ist eine genaue Recherche unabdingbar. Es gibt z.B. eine besondere Kühlflüssigkeit für Motoren aus Aluminium. Einige Hersteller erlauben nur die Nutzung Ihrer eigenen Kühlflüssigkeit. Auch das mögliche Mischungsverhältsnis mit Wasser sollte vorher geklärt sein. Eine falsche Verwendung von Kühlflüssigkeit kann im schlimmsten Fall zum Motorschaden führen. Da diese Informationen allerdings recht einfach zu beschaffen sind, ist dies auch keine große Hürde.

Ausbau
Zuerst geht es unter das Auto. Hier muss möglicherweise noch eine Verkleidung demontiert werden, bevor die alte Kühlflüssigkeit durch Entfernen des untersten Schlauches am Kühler abgelassen wird. Das sollte unbedingt bei kaltem Motor erfolgen, da heiße Kühlflüssigkeit zu Verbrühungen führen kann. Der Schlauch ist in der Regel mit einer Klemm- oder Schraubschelle befestigt, sodass dieser Schritt schnell erledigt ist. Die Schelle kann wiederverwendet werden, die Kühlflüssigkeit eher nicht. Der Grund für den Kühlertausch war sicher ein Leck im Kühlsystem, sodass die vorhandene Flüssigkeit sicher schon zu einem großen Teil aus Wasser besteht und dadurch der Siedepunkt zu niedrig geworden ist. Außerdem ist ein Austausch der Kühlflüssigkeit nach einigen Jahren durchaus empfehlenswert. Es gibt natürlich auch gute Gründe, die Flüssigkeit nicht zu tauschen. In diesem Fall ist besondere Sorgfalt geboten, damit keine Verunreinigungen in die Kühlflüssigkeit gelangen. Sicherheitshalber sollte sie vor Wiederverwendung gefiltert werden. Hierfür eignet sich z.B. ein Teesieb.

Ist die Kühlflüssigkeit abgelassen, geht es wieder nach oben in den Motorraum. Von hieraus werden nun die weiteren Schläuche demontiert. Danach geht es an die Kabel für die Temperaturfühler und den Lüfter. Um Verwechslungen auszuschließen, bietet sich eine Markierung mit farbigem Klebeband oder einem Lackstift an. So findet beim Einbau wieder alles seinen richtigen Platz. Nun geht es an den Ausbau des Kühlers. Manchmal muss vorher noch etwas von dem Luftleitplastik abgeschraubt werden. Danach wir der Kühler an seinen Befestigungen gelöst und nach oben entnommen. Manchmal kann der Kühler aber auch nur nach unten herausgenommen werden. Bei den meisten Fahrzeugen muss nun noch der Lüfter vom Kühler getrennt werden. Damit ist dann auch schon die Halbzeitpause errreicht.

Einbau
Grundsätzlich erfolgen nun alle Schritte in umgekehrter Reihenfolge. Allerdings gilt es vorher noch einmal ganz genau zu schauen, ob der neue Kühler auch ganz genau wie der alte gefertigt ist. Die Anschlüsse müssen in Form, Größe und Anzahl identisch sein. Auch die Größe darf nicht anders sein. Dann geht es los. Zuerst den Lüfter an den Kühler hängen und den Kühler an seinen Platz bringen. Ist dieser befestigt, können die Schläuche und elektrischen Verbindungen angeschlossen werden. Wurde alles kontrolliert, kann die Kühlflüssigkeit eingefüllt werden. Das geht allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt, danach verhindert die eingeschlossene Luft das weitere Befüllen. Nun wird der Motor gestartet. Die Heizung muss auf warm eingestellt werden, damit alle Schläuche durchströmt werden. Die Wasserpumpe sorgt dafür, dass die Kühlflüssigkeit im Kühlkreislauf verteilt wird und es muss jetzt jeweils wieder etwa bis zum halben Füllstand des Ausgleichsbehälters aufgefüllt werden. Es geht hier erst einmal nur darum, dass ausreichend Flüssigkeit vorhanden ist. In seltenen Fällen ist der Ausgleichsbehälter nicht der höchste Punkt des Kreislaufs und das Entlüften funktioniert nicht automatisch. In diesem Fall gibt es kleine Entlüftungsschrauben in den Schläuchen. Die können im kalten Zustand per Hand geöffnet werden. Fließt später die warme Kühlflüssigkeit aus den Öffnungen, dann werden sie mit einem Schlitzschraubendreher wieder geschlossen. Da beim manuellen Entlüften Kühlflüssigkeit entweicht, ist vorher wieder die Wanne unter dem Fahrzeug zu positionieren. Während des Auffüllens ist ein Blick auf die Kühlwassertemperaturanzeige hilfreich, da diese Auskunft über den Verlauf der Arbeit gibt. Nähert sich der Zeiger der normalen Betriebstemperatur, dann sollten alle Schläuche schon warm sein. Andernfalls ist in einem Schlauch noch Luft. Kurz zusammengedruckt entweicht die Luft dann aber auch.Bevor der Zeiger in den roten Bereich gerät, sollte der Lüfter anspringen. Vorsicht! Niemals die Finger, Lappen oder Werkzeug in die Nähe des Lüfters bringen. Der Lüfter läuft ohne Vorwarnung los und kann so zu schlimmen Verletzungen führen. Nach einiger Zeit sinkt der Flüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter nicht weiter. Dann ist der Entlüftungsvorgang abgeschlossen

Nacharbeiten
Jetzt wird noch einmal kontrolliert, ob alles wirklich dicht ist, oder ob es hier oder da noch tropft. Ist alles trocken, wird die Verkleidung unter dem Motor wieder angebracht und der Arbeitsplatz aufgeräumt. Die aufgefangene Kühlflüssigkeit ist Sondermüll und gehört in eine offizielle Sammelstelle. Nachdem alles aufgeräumt ist, geht es auf eine kleine Probefahrt. Danach wird noch einmal der Flüssigkeitsstand kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert. Achtung! Den Kühlflüssigkeitsstand bitte nur bei kaltem Motor kontrollieren und auffüllen. Warme Flüssigkeit dehnt sich aus, der Behälter steht unter Druck und es besteht die Gefahr von Verbrühungen. 

Links zum Thema:
Mietwerkstatt Liste
Autor: Andreas

Kommentare

Verfasst am: 2016-05-11 15:57:51 von Andreas
Hallo Waldmeister

Die Anleitungen sollen hier in den Tutorials möglichst allgemein gehalten sein. Natürlich gibt es Fahrzeugspezifisch immer Feinheiten, die es zu beachten gilt.
Diese Feinheiten würden aber zusammengerechnet auf jedes Auto wohl jeden Artikel sprengen.
Für solche Fälle haben wir das Forum, hier kannst Du gerne Deine spezifische Frage stellen. - So finden dies auch andere User schneller.

Verfasst am: 2013-03-27 17:27:01 von Waldmeister37
Habe mir bessere Anleitungen versprochen.
Zeichungen Typ gebuden z. B. Opel Astra.
Wie baue ich die Federbeine aus u.s.w.


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