Anleitung zum Reifenwechsel

Radwechsel, Reifen austauschen
Benötigtes Werkzeug:
Radkreuz, Wagenheber, Schraubendreher

Bei den heute verwendeten Stahlgürtelreifen zwar selten geworden, aber ganz ausgestorben sind sie ja leider doch noch nicht: Die Rede ist von Reifenpannen. Zudem kann ein Radwechsel natürlich auch aus anderen Gründen erforderlich werden – beim Wechsel auf Winterreifen beispielsweise.
 
Bei korrekter Vorgehensweise ist ein Radwechsel nicht besonders schwierig und auch von ungeübter Hand durchführbar – und ja, auch Frauen können das! Empfehlenswert ist jedoch im Vorfeld die Anschaffung eines vernünftigen Radkreuzes. Das vom Fahrzeughersteller mitgelieferte Notwerkzeug trägt nicht umsonst diese Bezeichnung, und man erleichtert sich das Leben dadurch wirklich spürbar!

Gehen wir einmal vom Pannenfall aus: Ein Reifen ist platt. Nachdem Sie hoffentlich problemlos anhalten konnten, sichern Sie bitte gegebenenfalls den nachfolgenden Verkehr ab (Warndreieck, Bodenleuchte, Schutzweste). Fahren Sie möglichst auf ebenes Gelände mit festem Untergrund, am besten Beton, Stein oder Teer. Ziehen Sie die Handbremse an und legen Sie bei Schaltfahrzeugen den ersten Gang ein.



Erster Schritt: Öffnen Sie den Kofferraum und entnehmen Sie das Reserverad, das vorhandene Werkzeug und den Wagenheber. Zweiter Schritt: Entfernen Sie mit einem Schraubendreher oder einem anderen geeigneten Gegenstand die Radkappe, soweit vorhanden. Sie sollten jetzt mehrere Große Radmuttern sehen können (siehe Abbildung 1). Wenn diese alle gleich aussehen, dann können Sie den folgenden Absatz überspringen.



Ist dies nicht der Fall und eine Mutter unterscheidet sich von den übrigen, dann handelt sich um ein spezielle Sicherungsmaßnahme, eine Besonderheit bei vielen Leichtmetallfelgen (siehe Pfeil Abbildung 1). Um diese Radmutter zu lösen, benötigen Sie einen Adapter, welcher mit den Felgen ausgeliefert wurde und eigentlich in Ihrem Besitz sein sollte – schauen Sie doch einmal im Handschuhfach oder im Kofferraum nach.



Kommen wir zu Schritt Nummer drei: Lösen Sie jetzt mit dem Radkreuz alle Radmuttern – aber drehen Sie sie noch nicht heraus (siehe Abbildung 2). Denn nach dem Lösen muss das Fahrzeug erst einmal angehoben werden. Setzen Sie den Wagenheber dazu unterhalb der Türkante am Außenholm an – je nach Fahrzeugtyp befindet sich dort eine Falz, ein Loch oder eine Markierung – und drehen sie an der Kurbel, bis der Wagenheber
greift und das Auto sich etwas hebt (siehe Abbildung 3). Prüfen Sie den festen und richtigen Sitz am Holm und kurbeln Sie weiter, bis das Rad sich vom Boden löst.




Jetzt erst – Schritt vier – drehen Sie die Radmuttern ganz heraus. Wechseln Sie nun das Rad und schrauben Sie die Muttern wieder hinein, zunächst mit der Hand, danach mit nur leichtem Druck unter Zuhilfenahme des Radkreuzes, bis das Rad gerade an seinem Platz sitzt. Lassen Sie danach das Fahrzeug mit dem Wagenheber wieder auf den Boden herab.

Der fünfte und letzte Schritt ist gleichzeitig der Wichtigste: Ziehen Sie die Radmuttern fest, und zwar über Kreuz. Je nach Körperkraft so fest wie es geht, aber Sie brauchen es auch nicht zu übertreiben. Setzen Sie die Radkappe wieder auf die Felge und räumen Sie das alte Rad, Werkzeug, Wagenheber und auch etwaige Warneinrichtungen wieder in den Kofferraum (die Autobahnen stehen voll mit vergessenen Warndreiecken!).



Achtung: Viele PKW verfügen inzwischen statt eines vollwertigen Reserverades nur noch über ein Notrad. Falls Sie ein solches aufziehen müssen, dürfen Sie damit maximal 80 Km/h fahren und keine längeren Strecken zurücklegen (siehe auch Abbildung 4).

Suchen sie die nächste geeignete Werkstatt auf und lassen Sie den korrekten Sitz der Radmuttern mit einem Drehmomentschlüssel nachprüfen – und sorgen außerdem für ein neues Ersatzrad, denn jetzt fahren Sie ohne!

Es sei Ihnen vergönnt, daß Sie niemals in die Verlegenheit kommen, ein Rad wechseln zu müssen. Wenn aber doch, dann sind Sie jetzt dafür gerüstet. Gute Fahrt!
Autor: Undertaker

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